23.Sonntag – Der Christ und seine prophetische Aufgabe

Der Christ und seine prophetische Aufgabe
23. Sonntag im Jahreskreis A (Ez 33, 7-9; Mt 18, 15-20)
Sieht sich ein Tier einem Feind oder einem Angreifer gegenüber, stehen ihm drei Verhaltensweisen zur Verfügung: Flucht, Kampf oder Totstellreflex. Ein Hase läuft bei Gefahr fort, ein Beispiel für Flucht. Eine Schlange wird bei Ge­fahr auch zunächst zu fliehen versuchen. Wird sie daran gehindert, greift sie an und setzt ihr Gift ein, ein Beispiel für Kampf. Die Schildkröte hat keine Waffen und kein Gift, auch kann sie nicht schnell laufen, so bleibt ihr keine andere Wahl, als sich in ihren Panzer zurückzuziehen und sich tot zu stellen.
 Auch wir Menschen haben diese Möglichkeiten, wenn wir in unangenehme Situa­tionen geraten. Wie verhalten Sie sich in Konfliktsituationen, sei es im täglichen Leben oder auch bei einem Konflikt in ihrer Pfarrgemeinde? Stellen Sie sich fol­gende Situation vor: ein Treffen, mit dessen Verlauf Sie ganz und gar nicht ein­verstanden sind. […]

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Wenn du mir nachfolgen willst…

22. Sonntag im Jahreskreis A – Jer 20, 7-9 – Mt 16, 21-27
Die Schlagzeilen der Zeitungen der letzten Wochen hier in London handelten oft von dem ehemali­gen Lybischen Führer. Mich beschäftigte die Frage, warum ein Mann, der so viel Reichtum und Macht angehäuft hat, sich nicht zur rechten Zeit in Sicherheit gebracht hat, um wenigsten einen Teil seines Reichtums und seiner Macht weiter genießen zu können. Leider scheint sein aufgebla­sener, fehlgeleiteter Instinkt die Oberhand behalten zu haben. Die Möglichkeiten, die er noch vor ein paar Monaten gehabt hatte, wird er wohl nicht mehr wahrnehmen können. „Wer sein Leben ret­ten will, wird es verlieren“ (Mt 16, 25a).
Auf der anderen Seite des Erdballes, auf dem Indischen Subkontinent, beherrschte ein armer, un­verheirateter Mann (Anna Hazare) die Schlagzeilen. Sein Hungerstreik, unterstützt von Hundert­tausenden, machte ihn berühmt und setzte die Indische Regierung unter starken Druck, endlich durchgreifende Gesetze gegen die Korruption zu erlassen. Ein einzelner […]

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Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit – Lesejahr A

Wie wirklich ist dein Gott?
Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit – Lesejahr A
 
Während einer Schulung in Spiritueller Begleitung, an der ich teilnahm, fragte die Leiterin bei der Supervision – wir befanden uns an einem entscheidenden Punkt unserer Sitzung, und es machte ihr offenbar Spaß, dieses zu fragen: „Wie ist dein Gott eigentlich?“ Und sie erweiterte ihre Frage noch – es war ihr offensichtlich ein Anliegen, dass ich mich um eine tief gehende Antwort bemühte: „Wie fühlt sich Gott für dich an? Wie riecht er? Wie schmeckt er? Wie sieht er aus? Wie klingt er für dich?“
Anfangs schienen mir diese Fragen dumm und sinnlos, schwer zu beantworten. Schließlich aber eröffneten sie mir einen vollständig neuen Weg, Gott zu erfahren. Ich tue das gleiche jetzt auch mit Menschen, die zu mir wegen einer Spirituellen Begleitung kommen. Und ich sehe, wie sich in ih­nen ein Prozess ereignet, der sie aus völliger Ratlosigkeit zu einer Form […]

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Pfingsten: “Empfangt den Heiligen Geist“ (Joh 20, 22)

„Empfangt den Heiligen Geist“ (Joh 20, 22)
Pfingsten 2011
 
In den letzten Jahren bin ich durch die Kontinente gereist und habe in verschiedenen Kultu­ren ge­lebt. Dadurch ist die Frage, „Wo kommen Sie her?“, für mich zu einer schwer zu beantwor­tenden geworden. So ähnlich geht es sicher vielen Menschen durch die Möglichkeiten, die die heuti­ge Welt bietet. Ich bin Gott für diese transkulturellen Erfahrungen dankbar, und ich fühle mich als ein Weltbürger. Dass dies alles für mich möglich wurde und dass ich mit wenig Aufwand und auf er­freuliche Weise diese Erfahrungen machen konnte, hat damit zu tun, dass ich Christ bin und dass ich katholisch bin! Katholisch bedeutet für mich Universalität.
Heute feiern wir den Geburtstag der Kirche – den Geburtstag der universalen Kirche. Wir feiern die Gegenwart des Geistes in der heutigen Gemeinschaft der Glaubenden, genau wie er in der Ge­meinschaft der Gläubigen in Jerusalem gegenwärtig war. In einigen Ländern wird dieses Fest […]

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Himmelfahrt des Herrn

„Ich bleibe immer bei euch“ Mt 28, 20
 
Die Wiedergutmachung von Unrecht ist ein menschliches Grundbedürfnis. Wenn wir erkennen, dass wir ungerecht behandelt wurden, möchten wir, dass Gerechtigkeit wiederhergestellt wird. Im Wesentlichen sind es zwei Wege, wie wir das Recht wiederhergestellt sehen wollen. Der erste ist der Wunsch, Rache zu nehmen an dem, der unser Recht beschnitten hat. Durch die Verlet­zung des Aggressors oder zumindest durch den Wunsch, ihn zu verletzen, fühlen wir uns befriedigt und in unserem Gleichgewicht wiederhergestellt. Die Schriften des Alten Testamentes billigen diese Art, sich Recht zu verschaffen. Jesus aber schließt in seiner Lehre diesen Weg völlig aus. Der zweite Weg, wie wir unser Recht suchen, ist der Appell an eine höhere Macht – diese kann Gott sein – damit sie für uns eintritt und uns zu unserem Recht verhilft. Man nennt das auch die Recht­fertigung des Ge­rech­ten. Das bedeutet, dass die Unversehrtheit des Opfers wiederhergestellt wird, […]

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