Gott ist ein Spieler!

Gott ist ein Spieler! Mit mir riskiert er einiges.
33. Sonntag im Lesejahr A
Spr 31, 10-13, 19-20, 30-31; 1 Thess 5, 1-6; Mt 25, 14-30
 Vor kurzem wartete ich am Flughafen London-Heathrow darauf, an Bord zu gehen. Durch die allgegenwärtige Angst vor Terrorismus ist das Fliegen anstrengend geworden, und ich musste meine Wasserflasche bei der Sicherheitskontrolle abgeben. Um den langen Flug zu überstehen, brauchte ich eine neue Flasche, die ich mir an einem Kiosk im Sicherheits­bereich kaufen wollte. Ich nahm eine 1-Liter-Flasche, die mit 1, 20 Pfund ausgezeichnet war. An der Kasse erklärte mir die Verkäuferin mit einem Lächeln: „Wir haben heute ein besonderes Angebot. Wenn sie die ‘Times’ kaufen, ist das Wasser für sie umsonst, und sie bezahlen nur 1 Pfund.“ Ist das eine Methode, um die Leute zum Zeitungslesen zu bringen, ging mir durch den Kopf. Wer kann bei so einem verlockenden Angebot widerstehen! Ich nahm es natürlich an, obwohl […]

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Für mehr Einfachheit und Tiefe

Für mehr Einfachheit und Tiefe
31.Sonntag im Lesejahr A
Mal 1, 14-2, 2; 8-10;1 Thess 2, 7-9, 13; Mt 23, 1-12
 
Ich hatte einen Traum. Ich bestehe darauf: Es war nur ein Traum.
Rauch stieg aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle des Vatikans auf. „Habemus Papam,“ wurde verkündet. Dann sah ich den neuen Papst an seinem Fenster stehen. Er sah ganz normal aus: Überhaupt kein Purpur war an ihm. Er trug normale Kleidung, keinen Ring an seinem Finger, keine Mitra auf seinem Kopf. Nur ein einfaches Kreuz hing um seinen Hals. Als der Jubel der Tausenden, die sich auf dem Peters-Platz versammelt hatten, verstummt war; als die Leitun­gen standen, die die Bilder in die Millionen Haushalte auf der ganzen Erde sandten, erschien der Papst in Großaufnahme und begann zu sprechen: „Einfachheit und Tiefe“, sagte er mit Nachdruck, „darum bete ich für mich, für euch, für die ganze Kirche und für alle Menschen guten Willens.“ […]

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Liebe!

30. Sonntag im Lesejahr A
Ex 22, 20-26; 1 Thess 1, 5c-10; Mt 22, 34-40
Ich schreibe diese Gedanken aus Kigali in Ruanda. Aus verschiedenen Gründen ist es mir nicht leicht gefallen. Kigali ist eine schöne Stadt, vielleicht die schönste Stadt, die ich in Afrika besucht habe. Die Menschen strahlen, wirken freundlich, herzlich. Aber 1994 be­fand sich hier das Epizentrum der grausamen Ereignisse, bei denen Nachbarn und Freun­de plötzlich über einander herfielen. In drei Monaten wurden fast eine Million Menschen umgebracht, nur weil sie zu unterschiedlichen sozialen Gruppen gehörten. 20% der Bevöl­kerung wurde ausgelöscht, in einer Nation, die sich rühmte, auf dem Afrikanischen Konti­nent den höchsten Anteil an Christen aufzuweisen, nahezu 95%, davon 56% Katholiken!
Die Frage, wie diese Christen das Liebes-Gebot gelebt haben bzw. wie sie darin versagt haben, lässt sich leicht stellen Wenn ich aber mein Gewissen erforsche, dann weiß ich selbst, wie schwierig es ist zu lieben. Zu anderen nett […]

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Bei Gott arbeitslos zu werden, könnte dir so etwas passieren?

 Bei Gott arbeitslos zu werden, könnte dir so etwas passieren?
27. Sonntag im Jahreskreis A
Jes 5, 1-7; Ps 79; Phil 4, 6-9; Mt 21, 33-43 –
 ‘Arbeitslosigkeit’ ist ein Wort, das man in diesen Tagen oft hört! Durch die ökonomischen Verhält­nisse werden mehr und mehr Menschen überflüssig. Sie werden freigesetzt, entlassen. Allein seit Au­gust, seitdem ich wieder in Großbritannien bin, habe ich mit drei Menschen gesprochen, die selbst oder aus deren Familie jemand kürzlich seine Arbeit verloren hat.
Wir sollten nicht zulassen, dass durch das Profitdenken der Konzerne oder die Sparmaßnahmen im öffentlichen Dienst unser Selbstwertgefühl als Mensch beschädigt wird. Die Arbeitslosigkeit hat mit persönlicher Fähigkeit und Eignung oft nichts zu tun. Auch das in der westlichen Welt so beliebte Spiel ‘Monopoly’ könnte dem Verlierer das Gefühl geben, nichts wert zu sein.  Wenn ich die Worte der heutigen 2. Lesung, „Macht euch keine Sorgen… „ (Phil 4, 6), wiederhole, könnte es auf Men­schen, […]

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Vergebung muss erfahren werden (Mt 18, 21-35)

 Vergebung muss erfahren werden (Mt 18, 21-35)
 24. Sonntag im Jahreskreis A
 Wenn mich Menschen, meist sind es junge, fragen, warum Katholiken bei einem Priester zur Beich­te gehen und warum sie nicht Gott direkt ihre Sünden bekennen, dann versuche ich zu erklä­ren, warum Ich zur Beichte gehen. Der bedeutendste Grund ist wohl der: dass ich von einem Men­schen gesagt bekommen möchte, dass Gott mir vergeben hat. Dieser Grund entspricht der Theo­logie der Sakramente – sie sind sichtbare äußere Zeichen eines inneren gnadenhaften Gesche­hens.
Im Juli nahm ich an den 30-tägigen Ignatianischen Exerzitien teil. Ein Höhepunkt in dieser Zeit war für mich die Feier des Sakraments der Versöhnung, die Beichte. Nach acht Tagen des Schweigens und des Gebetes merkte ich, dass mich Erinnerungen an erlittene Verletzungen und begangene Schuld vom Gebet ablenkten. In mir entstand der Wunsch nach einer umfassenden Beichte, um mich von dieser Last zu befreien. Als dieser Wunsch in mir auftauchte, […]

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